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Titan Steele: The Force

Mittlerweile sollte es jeder mitbekommen: Titan Steele gingen aus Ritual Steel hervor, nachdem man sich wegen diverser Quereleien (auch öffentlich) derbe in die Wolle bekommen hat. Egal - besser zwei Bands als keine, oder? Nachdem aber Ritual Steel mit ihrem aktuellen Werk derbe enttäuschten liegt es nun an dem titanischen Stahl, verlorenes Terrain einzunehmen. Und, das nehme ich mal vorweg, zumindest verglichen mit Ritual Steel gelingt dies locker.

Als erstes fällt hingegen auf, dass die Produktion derbe in die Binsen gegangen ist. Der Drumsound passt hinten und vorne nicht, Sascha Maurers Gesang klingt etwas zu weit im Vordergrund und vor allen Dingen die Gitarren sind viel zu weit in den Hintergrund gemischt. Aber schwache Produktion = Undergroundkult. Oder? Naja, ganz so ist es mit "The Force" nicht - es handelt sich zwar mitnichten um ein schwaches (Quasi-)Debüt, aber so richtig kicken tut es mich nicht. Der Opener "Devil Take Me" überzeugt da noch am meisten - besonders der Chorus packt einen bei den Eiern. Danach folgt leider einiger Durchschnitt - "Nightgazer" möchte gerne nach NWoBHM tönen, klingt aber eher nach Axxis. Auch "Soulmates" klingt zu hölzern, zu sehr nach Metal-Reissbrett - und hier schmerzen die Gesangsmelodien gar etwas. Besser dann "Take What Fate Brings" - kurz und zackig auf den Punkt gespielt. Es geht doch. Dann die Bandhymne "Titan Steele" - die, ihr ahnt es, natürlich hymnenhaft klingt. Auch ein sehr guter Song!

Ihr seht schon, an "The Force" scheiden sich die Geister und vergleicht man Titan Steele mit diversen US-Combos, die derzeit ihren Erstling auf den Markt schmeißen (von alteingesessenen Legenden wie Steel Assassin mal ganz zu schweigen) so gerät man doch recht schnell ins Hintertreffen. Vielleicht ist ein solcher Vergleich auch nicht gerade fair, dennoch muss sich eine deutsche Metalcombo schließlich auf dem umkämpften Metalmarkt behaupten. Und da gilt, wie auch im "real life", nur der survival of the fittest.
 

(c)2007, Michael Kohsiek