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Mortal Sin: An Absence Of Faith

Hm, zur ersten Liga der Speed / Thrash – Bands zählten die Australier ja eigentlich nie auch wenn man mit dem 86er- Debüt „Mayhemic Destruction“ und vor allem dem darauf vertretenen Semi- Hit „Lebanon“ eine kleine Perle vorzuweisen hatte. Das im Old Testament- Fahrwasser schwimmende Nachfolgewerk „Face Of Despair“ war ja auch noch ganz nett, aber spätestens ab „Every Dog Has It`s Day“ wurde es schlichtweg überflüssig. Und das obwohl Mortal Sin damals bereits als die neuen Metallica angepriesen wurden und auch fleißig mit den „Great 5“ des Speed / Thrash Metals sprich eben Metallica, Slayer, Anthrax, Megadeth und Testament tourte.

Danach war man zwar nie ganz von der Bildfläche verschwunden sondern eher „on hold“ wie man so schön sagt dennoch sollten nach den Releases von mehreren Demos, EP`s , einer DVD und eines nicht üblen Auftritts beim letztjährigen W.O.A. fast 16 Jahre ins Land ziehen bis man mal wieder mit einem vollwertigen Longplayer aufwarten konnte.

Auch wenn die letzten Lebenszeichen wie gesagt alles andere als überzeugend waren konnte ich eine gewisse Spannung nicht verhehlen und musste „An Absence Of Faith“ gleich dem CD- Player einverleiben. Nach mehrmaliger Einfuhr des Comebacks bleibt allerdings nur eine kleine Enttäuschung übrig. Die Produktion ist schön erdig, Sänger Mat Maurer (übrigens neben Basser Andy Eftichiou das einzig verbliebene Originalmitglied in der eh nicht sehr konstanten Bandhistory) wartet streckenweise immer noch mit seinem Hetfield- Timbre auf, aber irgendwie mag die Chose nicht recht zünden. Zu oft dümpelt man in eher langweiligen Midtempo- Gefilden herum und lässt das Gaspedal Gaspedal sein. Sicher zu den Highspeed- Combos gehörte man nie, etwas mehr Power und Rasanz war man aber schon von ihnen gewohnt. So richtig überzeugen können mich nur das interessant aufgebaute Sequel zu „Lebanon“, sinnvollerweise „Tears Of Redemption- Lebanon II“ betitelt und mit ähnlichem Gitarrenintro wie das Original versehen. Hier wird auch mal das Tempo verschärft und überhaupt auch einiges an Abwechslung geboten, auch wenn das Update sich nicht wirklich mit dem Ursprung messen kann. Dahinter wird die Luft aber eher noch dünner, viel Gutes gibt es nicht zu berichten. Der Opener „Out Of The Darkness“, „Dead Man Walking“ oder „Eye In The Sky“ haben ihre netten Momente, aber nett ist halt die Schwester von beschissen.

Naja ok, vielleicht jetzt auch ein wenig hart, wirklich beschissen ist das Album nun auch wieder nicht aber halt fürchterlich belanglos über weite Strecken. Einer Newcomer- Band hätte man mit dem Material ganz gute Ansätze bescheinigt, für alte Hasen wie es Mortal Sin nun mal sind ist dies aber einfach zu wenig. Da kann man sich textlich noch so sehr engagieren oder Mat Maurer sich noch so überzeugend ins Zeugs legen, es nutzt nichts wenn einfach zu wenig hängen bleibt. Hier mal ein cooles Riff, dort ein ansatzweise gelungener Refrain, über Stangenware kommt man oftmals nicht hinaus. Und was man sich bei völlig neben der Spur liegenden Gesangslinien samt dämlichen gebrüllten Einlagen bei dem strunzlangweiligen „My Nightmare“ gedacht hat wird auf immer ihr sahniges Geheimnis bleiben, so was von einem Rohrkrepierer habe ich selten erlebt. Danke Jungs, ich glaube das ist gerade eher mein Albtraum. Auch so manches moderner anmutende Riff mag mir im Bandkontext nicht so ganz munden, wobei die Klampfensektion, unter anderem mit einem ex- Addictive- Typen, eh nicht gerade vor Genialität strotzt.
Alles in allem also eine mehr als zwiespältige Angelegenheit von der man einfach schon etwas mehr erwarten durfte. Erscheinen wird „An Absence Of Faith“ beim australischen Label von Riot Entertainment von dem ich allerdings nicht mal eine Website gefunden habe. Bezeichnend ? Wer trotzdem ein Interesse an Kontakt mit der Band hat : www.myspace.com/mortalsinners oder www.mortalsin.com.au
`nuff said….
 

(c)2007, Michael Weber