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Transatlantic : Bridge Across Forever

Ich geb’s ja zu – das Debütalbum des Progrock-Allstar-Konglomerats habe ich seinerzeit etwas unterbewertet. Kam mir das gute Stück doch anfangs “nur” wie ein weiteres Spock’s Beard-Werk unter anderem Namen vor, so entpuppte sich die ganz eigene Magie dieses Meilensteines doch erst nach einigen Durchgängen mehr – und so ist “SMPTe” mittlerweile mein mit Abstand meistgespieltes Prog Rock-Album der letzten Jahre. So kann’s gehen.
Nach diesem bewertungstechnischen Fauxpas wollte ich mir beim langerwarteten Nachfolger natürlich extra Zeit lassen, und so kann ich denn höchst erfreut mitteilen, daß “Bridge Across Forever” dem göttlichen Vorgänger in absolut nichts nachsteht, dank erstmals gemeinsam abgehaltener Songwriting-Sessions der vier Wunderknaben gar noch durch wesentlich höhere Eigenständigkeit glänzen kann. Wenn natürlich auch die großen Vorbilder Yes, Beatles, Pink Floyd nach wie vor überdeutlich durchscheinen, aber das ist ja bei diesen Namen alles andere als schlecht, oder?
Ein einziger Song nur unterschreitet diesmal die Zehn-Minuten-Marke, namentlich der balladeske Titelsong – als Verschnaufpause zwischen den komplexen, diese Scheibe ansonsten dominierenden Prog-Epen mehr als willkommen, könnte dieser eine ähnliche Bedeutung wie “We All Need Some Light” einnehmen, auch wenn dieser Debütklassiker mitnichten kopiert worden ist.
Ansonsten gibt’s hier zeitlos-klassische Musizierkunst und Spielfreude bis zum Abwinken, der wieder und wieder zum Reinhören und Abtauchen in die Klangwelt vierer Ausnahmekönner einlädt - was man in Tagen, in denen klanglicher Dilletantismus und Herumreiten auf strunzdummen Images immer öfter Millionenverkäufe garantieren, gar nicht hoch genug bewerten kann. In diesem Sinne – kaufen!

(c)2001, Ernst Zeisberger