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Street Child: Street Child
Wikka: Wikka
Lady Killer: Lady Killer

Es nimmt und nimmt kein Ende! Die nächste unter den Dutzenden von Hot Metal Releases wird von Street Child eingeleitet. Was als erstes auffällt, ist der im Vergleich zu den meisten anderen Collections lautere Sound, was natürlich im Hinblick auf die Qualität nichts sagen muss.
Song Nr. 1 nennt sich "Temple Of Sin" und ist ein Midtempostück der üblichen Sorte. Genehme Instrumentierung, tiefere, sehr angenehme Stimme, aber eher durchschnittlich, was die Melodiearbeit angeht. Die balladesk beginnende und dann in einen flotten Abgehmosher übergehende Bandhymne "Streetchild" gefällt schon besser und lässt auch die Füße tüchtig mitwippen. "Erotic Insomnia" klingt für mich dann rein was die Intonation betrifft etwas schräg, der Rausschmeißer "Building A Wall" schmeckt aber wieder ganz gut und glänzt im Mittelpart mit schönen Harmonien. Der Sound ist, wie bereits beschrieben, lauter als auf den meisten anderen Releases, dafür aber nicht unbedingt besser. Dafür, dass die Streetchild EP erst 1988 produziert wurde, klingt das doch alles etwas dumpf und matschig, da müsste man wohl das Vinyl besitzen, um einen direkten Vergleich zu haben. Fazit: Ganz nett, aber nicht wirklich was besonderes.

Über Wikka hatte ich schon viel positives gelesen, da ich aber keinen Geldscheißer zuhause habe, leider noch nie einen Ton gehört. Um ehrlich zu sein, hatte ich nach den ganzen Vorschußlorbeeren etwas mehr erwartet, besser gesagt: etwas aussergewöhnlicheres! Wikka spielten eingängigen, relativ "normalen" Metal mit höheren Vocals und recht typischem Riffing. Haut mich der Opener "The Innocent" nicht gerade vom Hocker, gefällt mir der zweite von 4 Tracks, namentlich "Sinister Minister", dann sehr gut. Mit "Pharaoh's Awakening" bieten die Kanadier dann wieder etwas Durchschnittskost, um mit "Beware Of The King" dann zur Hochform aufzulaufen, sehr gelungener Track! Alles in allem eine recht gute Veröffentlichung, aber eben kein Klassiker, wie von vielen behauptet. Hätte ich einige hundert Euro ausgegeben, hätte ich mir das aber vielleicht auch eingeredet.

Lady Killer können dann den schwächsten Sound vorweisen: Völlig undifferenziert, breiig, matschig und unangenehm metallisch (ja, das geht!). Ansonsten spielen die Amis typischen, leicht rock'n'rolligen Metal wie es damals und heute besseren gab. Laut Info ist die Platte von 1982, was einiges erklärt, trotzdem gab's auch damals schon guten Underground Metal. Einfach nicht mein Bier! Hört einfach mal beim Media Markt um die Ecke rein (hahaha) und bildet Euch Euer eigenes Urteil :)
 
 (c) 2005, Markus Ullrich