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Forsaken / Fall Of The Idols: Tales Of Doom And Woe (12"-Split)

Malta mag eine kleine Insel sein, aber im Doom ist es eine Weltmacht. Die zwei Aushängeschilder heißen NOMAD SON und FORSAKEN, wobei letztere schon zu den alten Hasen zählen. Die Band um Gesangswunder Leo Stivala ist seit 1990 im Geschäft und steigert sich von Veröffentlichung zu Veröffentlichung. Neben einigen Demos und einer fulminanten EP (Iconoclast, 2002) bringen es die Malteser auf mittlerweile vier Langspielscheiben, von denen die ersten drei samt der EP auch auf Vinyl vorliegen. Ihr Stil ist am Power Metal orientierter Doom mit mittel-hohem Gesang und zwar exakt so, wie man das von CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS gewohnt ist. FORSAKEN fallen im Vergleich zu diesen beiden Bands aber keinen Millimeter ab.

Nachdem 2009 die überragende CD „After The Fall“ erschienen ist, wird uns nun über das Label „I Hate Records“ mit „Tales Of Doom And Woe” ein sehr leckeres Doomzwischenhäppchen präsentiert, zu dem FORSAKEN nur einen neuen Song und ein Cover beisteuern. Den Auftakt bildet „Visions In The Shadow“. Die Malteser bündeln hier ihre Stärken, die nun mal teils schleppend, doch immer hochmelodisch sind. So geht es entspannt und abwechslungsreich etwa sechs Minuten auf höchstem Niveau voran, bis schließlich ein wenig Tempo hinzukommt. Ihre Power Metal-Schlagseite spielen FORSAKEN nicht voll aus und der Doom wird ebenso wenig neu erfunden. Das muss er auch nicht. Soundtechnisch ist der Song übrigens wunderbar eingefangen. Besonders Schlagzeuger Simeon Gatt weiß mit technisch anspruchsvollem Spiel zu gefallen. „Visions In The Shadow“ rechtfertigt den Erwerb des Vinyls allemal. Danach folgt das CANDELMASS-Cover „Solitude“. Und wie so oft ist es mit Cover-Songs immer so eine Sache. FORSAKEN halten sich eng am Original, ohne diese Göttergabe zu verunstalten. Insofern klingt das zwar ganz nett, aber eigentlich braucht das niemand. Ein weiterer neuer Song wäre sinnvoller gewesen. Zu einem Urteil der B-Seite mit zwei Stücken der Finnen FALL OF THE IDOLS fühle ich mich dagegen weniger berufen. Finnen-Doom ist eben meist etwas sehr eigenwilliges.

Das 12“ Split-Vinyl kommt auf eine ordentliche Spielzeit von rund 35 Minuten. 550 Exemplare wurden gepresst: 200 in rot und der Rest in schwarz. Ärgerlich ist die leicht minderwertige Hülle, die schwabbelt doch zu sehr. „I Hate Records“ sollten in Zukunft doch auf etwas dickere Pappe drucken.
 

(c)2010, Heiko