Finnischer Doom ist ja mein Steckenpferd. Seit
den großartigen Alben von REVEREND BIZARRE, SPIRITUS MORTIS und
MINOTAURI sollte auf die Slow Motion Rock Szene des kleinen Nordlandes
auch ein besonderer Blick geworfen werden, denn sie birgt so manche noch
nicht entdeckte Perle. Eine davon nennt sich GARDEN OF WORM und hat grad
ein unheimlich düsteres Demo mit vier Songs in 25 Minuten auf den Tisch
gebracht. Natürlich gibt es hier keine schnellen Passagen, sondern nur
vollkommen morbides Schleppen, Stampfen und Kriechen. Die brodelnden
Riffs zermahlen Deine Knochen, der pumpende Bass und das wuchtige, recht
entspannte Drumming überrollen Dich direkt. Huh, hab ich eben gesagt,
daß GARDEN OF WORM nur auf Kriechgang geschaltet haben? Sorry, meinte
natürlich, daß auch mittelschnelle Parts metallisch treibend oder
entfesselt rockend ihren Weg auf die Scheibe gefunden haben, wie beim
zweiten Stück "The will of fools", welches recht stählerne
Einlagen bietet, dann wieder bei den Solopassagen (ohne untergelegte
Rhythmusgitarre, kommt gut bei dem insgesamt vorherrschenden Livefeeling
der CD) total spacig und abgefreakt wirkt und doch seine Linie behält.
Eine meisterliche Komposition an düsteren Riffs und Gänsehautmelodien
ist "No Flowers", der dritte Song, der sich nur so
dahinschleppt und alles unter seiner hyperschweren Todesatmosphäre begräbt.
Einige Läufe des Schlagzeuges wirken schon fast angejazzt, jedenfalls
sehr freimütig, wie es beim 70er Heavyrock so der Fall gewesen ist. Mit
jeweils einem nicht ganz so ultralangsamen Doomkracher beginnt und endet
das Demo, "She's a witch" und "The offering" heißen
die Stücke und rocken mit an Irrsinn grenzender Intensität daher. Ich
liebe diese brummende und alles zersägende Gitarre. Heavier than hell!
Bei "The offering" steigert sich die Band vom
mittelschnellen Doomrock hin zu einem treibenden Inferno zum Ende hin.
Ein wahrer Monstersong, der sogar recht eingängige Züge aufweist, wie
alle Stücke des Demos. GARDEN OF WORM haben das Zeug, als nächste Band
nach den o.g. Acts den totalen Underground zu verlassen. Wer sich mit Sänger
/ Basser Sami in Verbindung setzen möchte: xsamiharju@kolumbus.fi
/ http://www.kotiposti.net/xsamiharju/
(c)2005, Sascha Maurer