Jeff Ulmer und Sacred Blade - schon beinahe ein Running Gag in der
Metalhistorie. Das Album "Of The Sun & Moon" zählt ohne Zweifel zu den
magischsten Momenten des metallischen Undergrounds - nur hat besagtes Werk auch
schon fast 20 Jahre auf dem Buckel und irgendwann erwartet man mal was Neues.
Okay, das Alter eines Albums sollte wirklich kein Kritikpunkt sein, doch wartete
nicht nur ich seit Jahr und Tag auf ein neues musikalisches Lebenszeichen von
Jeff. Nachdem er nun sein Studio komplett eingerichtet hat gibt es auch nun
keine Ausflüchte mehr - und Überraschung! Er ist tatsächlich zurück!! Sacred
Blade heißen zwar nun Othyrworld - aber geändert hat sich streng genommen gar
nichts. Nicht mal die Songs - und das ist auch der einzige Kritikpunkt an einem
ansonsten famosen Album: zehn Songs von "Beyond..." stammen vom "Of the Sun..."
- Album, die neu aufgenommen wurden. Das kann man nicht unbedingt überschäumende
Kreativität nennen. Aber genug der Sticheleien - it's the music that matters.
Und die ist natürlich schlichtweg fantastisch! Herr Ulmer hat
produktionstechnisch alles richtig gemacht und haut uns die Songs in absolut
zeitgemäßen, glasklaren Fassungen um die Ohren. Tracks wie "Of The Sun & Moon"
oder der Überklassiker "Fieldz Of Sunshrine" klangen nie so genial wie 2005.
Höhepunkt ist für mich aber der neue Song "Right Ascension", der zum Besten
gehört, was ich seit Monaten gehört habe. Es gibt hier eine Gitarrenmelodie, die
mir bereits beim ersten Hören beinahe körperliche Qualen bereitet hat - so
fantastisch ist sie. Bevor ich mich hier wieder in Rage schreibe - ich vertraue
allen Lesern dieser Seiten, dass sie dieses Jahreshighlight schon längst im
Schrank stehen haben. Falls nicht: you know what to do!
Einen Wunsch habe ich noch, Jeff: bitte, bitte nicht wieder 20 Jahre bis zum
nächsten Album warten! Dann bin ich nämlich 50!
(c)2005, Michael Kohsiek